Zauber der Berührung

Der Mensch ist ein Wesen, das seine wichtigsten Botschaften nicht durch Sprache, sondern durch Berührungen vermittelt.

Über 20 Millionen Sinneszellen in unserer Haut senden überlebenswichtige Signale an unser Gehirn: „Du bist geborgen, du bist lebendig.“ Mit jeder Berührung schüttet das menschliche Gehirn den Botenstoff Oxytocin aus. Und dieser schützt uns vor krankmachendem Stress, stärkt unser Immunsystem und lässt uns Glück empfinden.

Oxytocin spielt für das Zusammenleben aller Menschen eine große Rolle. Es wirkt prosozial, fördert also ein positives soziales Miteinander. Oxytocin stärkt zum Beispiel das Vertrauen in andere Menschen, reduziert Stress und Angst, dämpft Aggressionen und macht uns empathisch.

Jedes Kind hat es erfahren; Berührung (streicheln) lindert Schmerzen. Sie schafft so etwas wie eine Verbindung zur Seele, auf direktem Weg, wie ihn Worte nur selten oder gar nicht finden. Mehr noch, vielleicht werden damit auch Kräfte übertragen, derer wir uns gar nicht bewusst sind. Um zu „be-handeln“ benutzt man erst das naheliegendste aller Mittel; die Hände. Sie ermitteln oft erstaunlich verlässliche Befunde und setzten diese gleich durch passende Handgriffe in den Heilungsprozess um, den der Körper zwar selbst leisten muss, für den er aber Anstöße von außen braucht. Neugeborene können ohne Berührung gar nicht überleben.